Im ersten Teil dieser Artikelserie habe ich David Snowdens Aussage „We [the IT professionals] focus on recipes, not chefs“ analysiert und festgestellt, dass beim Verfolgen des „Rezept-Ansatzes“ aus meiner Sicht zwei wesentliche Aspekte vergessen werden:
- Es genügt nicht, die Rezepte auswendig zu lernen (genau das tun die Unternehmen, wenn sie ihre Mitarbeiter schulen und zertifizieren lassen). Man muss zunächst Erfahrungen sammeln, bevor man in der entsprechenden Domäne tätig wird. Eigentlich nichts Neues – und trotzdem wird dieses uralte Grundkonzept des Lernens in der IT-Welt nur selten beherzigt.
- Die Existenz der Rezeptsammlungen allein reicht nicht aus. Die Rezepte (oft auch „Best Practices“ genannt) müssen immer an die aktuellen Gegebenheiten des Unternehmens- und Projektumfelds angepasst werden.
Den ersten Aspekt habe ich im ersten Teil ausführlich beschrieben und am Beispiel meiner Sportbootführerscheinprüfung illustriert. Jetzt möchte ich mich mit der Frage beschäftigen, warum das sklavische Befolgen der Rezepte nicht immer zum gewünschten (oder besten) Ergebnis führt.
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