Schon seit November 2022 sorgt der KI-ChatBot „ChatGPT“ der Firma OpenAI für Furore. Die Vor- und Nachteile einer solchen künstlichen Intelligenz werden intensiv diskutiert. Zwischen konträren Meinungen liegen viele Graustufen und eine unbekannte Zukunft.
Fakt ist: Eine künstliche Intelligenz kann in der ersten Stufe immer nur das, womit der Mensch sie speist. Im Falle von ChatGPT ist dies ein riesiger Datenschatz aus mehr oder weniger dem gesamten Internet, Stand 2021. Das Modell arbeitet mit bestärkendem Lernen, d.h. hierbei wird versucht, durch Algorithmen das natürliche Lernverhalten nachzubilden. ChatGPT lernt also aus Erfahrungen und findet eigenständig Lösungen. Auf der höchsten Stufe optimieren sich derartige Modelle selbst. Dennoch ist und bleibt die Qualität der eingespeisten Daten entscheidend für das, was eine KI kann und macht.
Wie gut oder schlecht ChatGPT ist, hängt also davon ab, was wir aus und mit dieser KI machen. Hat ein Nutzer böswillige Absichten, kann eine KI immer auch zur Gefahr werden. In unserer digitalen Welt gilt dies auch für die Themen Informationssicherheit, IT-Sicherheit und Datenschutz. Aber was heißt das im Detail? Fragen wir doch mal ChatGPT selbst.
Informationssicherheit, IT-Sicherheit, Datenschutz: Das sagt ChatGPT zu den Gefahren
Frage: Welche Gefahren birgt die Nutzung von ChatGPT im Bereich der IT- und Informationssicherheit
ChatGPT:
Einige der Gefahren für die IT-Sicherheit bei der Verwendung von ChatGPT oder anderen künstlichen Intelligenz-Modellen umfassen:
- Datenlecks: Wenn ungeschützte oder unsichere Systeme verwendet werden, kann es zu einem Datenleck kommen, bei dem vertrauliche Daten in die falschen Hände gelangen.
- Missbrauch vom Modell: ChatGPT-Modelle können missbraucht werden, um Phishing-Angriffe durchzuführen, betrügerische Inhalte zu generieren oder Social-Engineering-Angriffe durchzuführen.
- Angriffe auf das Modell: Angreifer können versuchen, das Modell anzugreifen oder zu manipulieren, um falsche oder gefährliche Informationen zu generieren.
Um diese Risiken zu minimieren, ist es wichtig, dass Unternehmen robuste Sicherheitsmaßnahmen implementieren, einschließlich der Verwendung sicherer Systeme und der Überwachung von Modellen für ungewöhnliche Aktivitäten. Es ist auch wichtig, Benutzer über sichere Verhaltensweisen im Umgang mit künstlicher Intelligenz zu informieren und zu schulen.
Frage: Kann ChatGPT Code generieren, der für Hacker nutzbar ist?
ChatGPT:
Ja, ChatGPT kann in der Lage sein, Code zu generieren, einschließlich schädlichen Codes, der von Hackern genutzt werden kann. Es hängt jedoch davon ab, welche Trainingsdaten dem Modell zur Verfügung gestellt wurden und wie es eingesetzt wird.
Wenn das Modell mit schädlichen oder böswilligen Trainingsdaten gefüttert wurde oder von einem Hacker kontrolliert wird, kann es schädlichen Code generieren. Es ist wichtig zu beachten, dass ChatGPT lediglich ein Werkzeug ist und dass die Verantwortung für die Verwendung von generiertem Code bei den Benutzern liegt.
Unternehmen sollten daher robuste Sicherheitsmaßnahmen implementieren, um sicherzustellen, dass ChatGPT-Modelle sicher und verantwortungsvoll verwendet werden, und Benutzer sollten sicherstellen, dass der generierte Code von einer vertrauenswürdigen Quelle stammt und dass er sorgfältig überprüft wurde, bevor er verwendet wird.
Frage: Welche Auswirkungen hat ChatGPT für den Datenschutz?
ChatGTP:
ChatGPT kann Auswirkungen auf den Datenschutz haben, da es möglicherweise sensible Daten erhält oder verarbeitet. Hier sind einige Faktoren zu berücksichtigen:
- Datensammlung: ChatGPT sammelt möglicherweise Informationen über Benutzer, wenn es verwendet wird, einschließlich persönlicher oder sensibler Daten.
- Datenspeicherung: ChatGPT speichert möglicherweise Daten, die es im Zuge seiner Arbeit erhält, und kann diese Daten an Dritte weitergeben.
- Datenverarbeitung: ChatGPT verarbeitet möglicherweise Daten, die es erhält, und kann dabei Daten analysieren und auswerten, die für Benutzer sensibel sein können.
Um diese Auswirkungen auf den Datenschutz zu minimieren, sollten Unternehmen robuste Datenschutzpraktiken implementieren und sicherstellen, dass sie die Daten, die sie erfassen und verarbeiten, angemessen schützen. Benutzer sollten darauf achten, welche Daten sie an ChatGPT übermitteln und sicherstellen, dass sie von einer vertrauenswürdigen Quelle stammen.
Was bedeutet dies für Unternehmen?
Wenn eine KI wie ChatGPT Texte in diversen Sprachen erstellen sowie Code und Grafiken generieren kann, liegt es auf der Hand, dass eine neue Generation von Phishing-Angriffen und anderem Missbrauch auf uns wartet.
ChatGPT sagt dazu das, was auch wir empfehlen würden – was ehrlich gesagt schon wieder beeindruckend ist: Sichere Systeme, gute Sicherheitsmaßnahmen und sensibilisierte Nutzer sind die Voraussetzungen, um die Chancen und Möglichkeiten, die KI-Systeme bieten, nutzen zu können. Das ist aus meiner Sicht eine sehr gute Nachricht: Damit hat es jedes Unternehmen selbst in der Hand, solche Systeme gut durchdacht und sicher einzusetzen. Auf einem stabilen Fundament lassen diese sich für die eigene Weiterentwicklung und Zukunftsfähigkeit verantwortungsvoll nutzen.
Microsoft scheint mit ChatGPT Großes zu planen und Google hat bereits bestätigt, dass sie ebenfalls an einem KI basierten ChatBot mit dem Namen „Bard“ arbeiten. Welche Auswirkungen dies weiter auf unsere Arbeitsweise, Themen wie Datenschutz und Security oder auch Urheberrecht hat, bleibt zu beobachten.
Titelbild: Designed with DALL·E – 2023-02-06 15.31.32