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Hacktoberfest 2021

Open Source: Holisticon beim Hacktoberfest

Das Hacktoberfest ist eine Open-Source-Initiative von Digital Ocean, die Menschen dazu einlädt, einen Beitrag zu Open-Source-Projekten zu leisten. Die Initiative wird von Firmen wie Intel, Appwrite und DeepSource unterstützt. Entwickler*innen können eigene Projekte auf GitHub oder GitLab für die Zusammenarbeit zur Verfügung stellen und/oder über Pull Request selbst zur Verbesserung teilnehmender Projekte beitragen.

Auch wir beteiligen uns in diesem Jahr wieder am Hacktoberfest und nutzen den Monat, um gemeinsam zu coden, unsere Open-Source-Projekte weiterzuentwickeln und auch neuen Kolleg*innen zu zeigen, an was wir arbeiten. Unsere passenden Repositories auf GitHub haben wir mit dem „Hacktoberfest“-Tag versehen und freuen uns über Contributions. Eine Liste aller Repositories findet sich außerdem am Ende des Beitrags.

Warum wir diese Initiative unterstützen und welche Vorteile der Open-Source-Einsatz auch für Unternehmen hat, erklärt Holistikönner Simon Zambrovski im Interview.

Mit Code die Welt verbessern: Holistikönner Simon Zambrovski sieht viele Vorteile in der Nutzung von Open Source, auch für kommerzielle Firmen und Projekt-Arbeit.

Warum Open Source?

Simon: „Open Source bedeutet ja, kostenfrei für andere verfügbar; das heißt man löst Probleme anderer und trägt zum Allgemeinwohl bei, indem man Software entwickelt und das eigene Know-how einsetzt. Schlussendlich macht man die Welt damit ein bisschen besser.

Ich selbst, aber auch Holisticon als Firma, wir glauben sehr stark an diesen Open-Source-Gedanken. Klar, wir arbeiten beim Kunden für Geld, indem wir spezielle Kundenprobleme lösen. Es gibt aber ganze viele eher ‚allgemeine Fragestellungen‘, bei denen die Lösungen der Allgemeinheit gehören und nicht einem speziellen Kunden.

Open Source gibt dir außerdem die ultimative Chance, Feedback zu bekommen: Ich baue eine Lösung, die vielleicht das Beste ist, was ich bauen kann. Von der Community bekomme ich dann aber zurück gespiegelt, wo ich doch noch etwas anders machen und verbessern kann. Wenn jemand ein ähnliches Problem hat und wir es dann gemeinsam lösen, kommt man so mit Menschen zusammen, die man sonst nie gesehen hätte.“

Welche Vorteile hat Open Source für Firmen?

Simon: „Auch für Unternehmen gibt es bei Open Source viele interessante Aspekte. Wenn ich Open Source nutze, bin ich erstmal unabhängig von einem speziellen Hersteller. Es fallen keine Nutzungsgebühren an und es besteht kaum die Gefahr, dass ein Produkt verkauft oder eingestellt wird. Es ist die Open-Source-Community, die das pflegt.

Auch wenn ich selbst etwas entwickle, kann es viele Vorteile bringen, das Open Source zu tun. Wenn ich auf Closed Source setze, habe ich es für immer an der Backe: Wenn ich etwas daran weiterentwickeln möchte, brauche ich neue Libraries und Features, an denen meine eigenen Entwickler arbeiten müssen, oder aber ich muss Leute akquirieren, die das für mich tun.“

Wie sieht das bei Open Source aus?

Simon: „Bei Open Source-Lösungen habe ich immer eine Chance, dass andere für mich weiterentwickeln. Klar, ich werde keine Kerngeschäftsprozesse öffentlich machen, aber wenn es unterstützende Dinge sind, dann kann die Öffnung vom Quellcode bedeuten, dass die Community passende Erweiterungen beisteuert.

Das ist auch im Sinne der Produktentwicklung eine wahnsinnig interessante Geschichte: Es muss nicht alles von meinen Entwicklern geschrieben sein und auch die Ideen müssen nicht alle von diesen kommen. Ein gutes Beispiel ist da AxonIQ. Diese haben eine wahnsinnig hohe Qualität bei dem, was sie im Produkt entwickeln. Trotzdem haben sie die Möglichkeit eröffnet, Open-Source-Extensions zu schreiben. Statt einer Firma mit ein paar Dutzend Mitarbeitern sind es auf einmal Menschen aus der ganzen Welt, die Erweiterungen beitragen. AxonIQ kann sich dann passende Teile rauspicken und strukturell verbessern.“

Weitere spannende Aspekte für Firmen?

Simon: „Noch eine wichtige Komponente: Firmen, die offensichtlich auf Open Source setzen und unterstützen, bekommen relativ schnell eine große Community um sich herum. Oft gibt es neben einer bezahlten Komponente, die eben die Kosten deckt, Mitarbeiter bezahlt usw., Open-Source-Teile, die den offenen Austausch unterstützen und zu denen Menschen kostenfrei etwas contributen. Im Sinne von Community-Building ist das ein sehr entscheidender Aspekt. Es ist schwierig, eine Community lediglich um ein Closed-Source-Produkt aufzubauen, es ist deutlich einfacher, das um ein Open-Source-Produkt zu bilden.

Es gibt da sehr gute Beispiel aus der Vergangenheit, bei der NASA, Boeing oder Airbus: Diese haben große Frameworks öffentlich gestellt, genau aus dem Grund, dass sie nicht ewig alleine weiterentwickeln wollten, sondern eine Community gesucht haben, die sie dabei unterstützt. Das ist genau die Stärke von Open Source.“

Wie kommt Open Source bei Holisticon zum Einsatz?

Simon: „Wir selbst verwenden ganz viel Open Source in unseren Lösungen für Kunden, zum Beispiel eine Vielzahl an Bibliotheken, die erstmal kostenfrei zu beziehen sind. Genauso entwickeln wir auch eigene Bibliotheken, für – unserer Meinung nach – interessante technische Problemstellungen und stellen diese anderen zur Verfügung. Ein Kollege hat beispielweise einen ganzen Stack an Werkzeugen für Annotations-Prozesse gebaut.

Ein anderes sehr gutes Beispiel ist die Kollaboration mit Camunda: Wir nutzen sein Jahren Camunda in Projekten, ein kostenfreies Produkt mit einer kostenpflichtigen Komponente eines kommerziellen Anbieters. Im Laufe der Zeit haben wir Stellen identifiziert, an denen uns etwas fehlte und an denen wir anders damit arbeiten wollten. Statt zu warten, dass Camunda diese Features baut, haben wir diese selbst entwickelt und als Open-Source-Erweiterung bereitgestellt.

Bis heute haben wir um die zehn Erweiterungen geschrieben, die wir intensiv in Projekten nutzen. Die Camunda-Spring-Boot-Integration, an der mein Kollege Jan Galinski gearbeitet hat, hat Camunda mittlerweile ins Produkt gezogen. Sie nehmen also eine Open-Source-Lösung, geben als Unternehmen darauf eine Garantie und investieren nun selbst, um diese weiterzuentwickeln.“

Es gibt immer was zu tun: Holisticon beim Hacktoberfest

Wir haben mittlerweile eine Vielzahl an Open-Source-Bibliotheken, unter anderem im Bereich BPM, Domain Driven Design, DevOps oder etwa Frontend Development. Folgende Repositories haben wir mit dem entsprechenden „Hacktoberfest“-Tag versehen, hier freuen wir uns besonders über Contributions:

Mehr Infos zur Teilnahme gibt es außerdem auf der offiziellen Seite des Hacktoberfestes.

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Über den Autor

Textaffine Wortakrobatin, die den Spagat zwischen kreativen Ideen und pragmatischen Lösungen liebt. Turnt daher mit viel Freude im Marketing-Team.

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