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Thorsten Rahlf Fachbeirat der Seacon

Die Seacon: Norddeutschlands Konferenz für Software-Entwicklung und -Architektur

Die “software engineering + architecture conference” fand im zweiten Jahr in Folge digital statt. Holistikönner Thorsten „Toasty“ Rahlf engagiert sich seit mittlerweile vier Jahren im Fachbeirat der Konferenz. Im Interview erzählt er, was seine Arbeit bei der Seacon ausmacht, welche Themen in diesem Jahr eine wichtige Rolle gespielt haben und wie die Konferenz in Zukunft aussehen könnte.

Was ist für dich der Kern der Seacon und was macht die Konferenz besonders? 

Toasty: „Kern der Seacon ist natürlich der Themenkomplex rund um Software-Architektur und -Engineering. Der fachliche Austausch spielt dabei eine wichtige Rolle, die Themen betreffen aber nicht unbedingt nur Techies, sondern auch Entscheider*innen wie Management oder Bereichsleiter*innen. Gerne werden Themen auf einer etwas abstrakteren Flughöhe betrachtet, im Vergleich zu anderen sehr spezifischen Konferenzen. Diese Breite und Themenvielfalt machen die Seacon aus.

Besonders macht sie außerdem der Standort Hamburg, da sie die nördlichste größere Konferenz ist, die mir in Deutschland bekannt ist. Wobei groß hier relativ ist: Die Seacon war schon immer eine kleine, feine Konferenz, das waren in der Vergangenheit keine 1000, 2000 Personen, sondern immer zwischen 250 und 500 Besucher*innen.“ 

Du bist seit vier Jahren im Fachbeirat der Seacon tätig. Was macht deine Arbeit dort aus? 

Toasty: „Es bringt tierisch Spaß, mit dem Veranstalter und den Fachbeiratskolleg*innen zusammenzuarbeiten, weil wir alle ein ziemliches breites Wissen haben und somit breit aufgestellt sind. Spannend sind natürlich unter anderem die Vielzahl an eingereichten Beiträgen im Vorfeld der Konferenz. Die sichten wir und müssen dann entscheiden. Da haben wir zum Glück ein klares internes Bewertungssystem mit einem Punkteschema, das die Entscheidungen objektiv und transparent macht.  

In der Vergangenheit habe ich außerdem den ersten Programmentwurf zusammengestellt. Diesen haben wir dann wieder im Fachbeirat diskutiert und finalisiert. Zusätzlich kümmern wir uns darum, die passenden Keynote-Speaker*innen zu finden. Seit die Seacon mittlerweile im zweiten Jahr digital stattfindet, moderieren wir vom Fachbeirat außerdem die verschiedenen Talks an. All diese unterschiedlichen Aspekte meiner Arbeit dort machen mir sehr viel Spaß.“ 

Warum engagieren sich Holisticon und du dort? 

Toasty: „Zum einen hat ein Kollege von uns, damals noch bei einer anderen Firma, die Seacon mitbegründet. Auch Holisticon war von Anfang an dabei, ist also auch ein Gründungsmitglied der Konferenz.  

Wir engagieren uns, weil wir glauben, dass das Thema hier bei uns im Norden, speziell auch in Hamburg, wo wir nun einmal vom Ursprung herkommen, sehr wichtig ist. Dieser Themenbereich und auch der Nachwuchs sollten in einer Millionenmetropole wie Hamburg gefördert werden.“ 

Was waren in diesem Jahr die wichtigsten Themen und Trends, die du beobachten konntest? 

Toasty: „Das ist jetzt sehr global, aber alles, was mit Digitalisierung und mit den Nachwirkungen der Pandemie zu tun hat, bleibt wichtiges Thema. Dazu gehören Prozesse, genauso wie Backend- und Frontend-Technologien und alles, was du damit baust. Das Thema Cloud ist dadurch natürlich noch größer und wichtiger geworden. Da spielt unter anderem das Home Office eine Rolle, wenn zum Beispiel nicht ein VPN-System für den Zugriff auf interne Netzwerke eingesetzt werden soll. Da wollen viele Firmen zukünftig breiter aufgestellt sein.  

Passend dazu steht auch das Thema digitale Zusammenarbeit im Fokus: Wie können wir diese gestalten, und zwar so, dass sie auch nachhaltig ist? Denn auch post-Corona werden wir meiner Meinung nach erstmal nicht wieder zum Arbeiten wie vor der Pandemie zurückkehren.“ 

Gab es einen Vortrag in diesem Jahr, der dich besonders beeindruckt hat? 

Toasty: „Also ich muss sagen, der Vortrag meines Kollegen Marvin war schon ein Highlight für mich. Das ist aber nicht nur mein subjektives Empfinden, weil ich ihn so schätze, sondern hat sich auch in den Bewertungen des Vortrags im Anschluss gezeigt.“ 

Digitale Zusammenkunft oder doch Vor-Ort-Veranstaltung: Was ist dir lieber und was denkst du, wie die Seacon in Zukunft abläuft? 

Toasty: „Wenn ich mich entscheiden müsste, dann würde ich eine Vor-Ort-Veranstaltung vorziehen, da ich den persönlichen Austausch und das Konferenz-Feeling einfach sehr schätze und liebe. Remote hat auch Vorteile, zum Beispiel, dass wir ein wesentlich größeres Publikum erreichen können, ohne die Umwelt dabei mit Reisen zu belasten. Zusätzlich können wir das Ganze remote kostengünstiger anbieten. So wird es für Menschen, die ihr Ticket zum Beispiel aus eigener Tasche bezahlen, erschwinglicher.

Die Zukunft geht, denke ich, dahin, dass die Seacon ein Hybrid wird. Wir hatten dieses Jahr auch eine Keynote, die aus den USA zugeschaltet war. Das hätten wir uns vor zwei oder drei Jahren so nicht vorgestellt und eher viel darangesetzt, die Speaker*innen unbedingt live auf die Bühne der Seacon zu bekommen. Dieses Jahr saß einfach jeder vor seinem Rechner und konnte der Keynote direkt aus Amerika zuhören. So könnte ich mir das in Zukunft auch für Präsenzveranstaltungen vorstellen, du hast einfach Speaker*innen auf einer riesigen Leinwand, die etwas erzählen, wenn sie nicht vor Ort sein können oder möchten. Das eröffnet viele Möglichkeiten, die aus verschiedenen Gründen vorher so nicht gegeben waren. Insofern denke ich, dass der Hybrid eine echte Zukunft hat.“

Über Thorsten Rahlf 

Thorsten „Toasty“ ist Berater mit vertrieblicher Affinität und freut sich auf jede Herausforderung, die auf den ersten Blick nicht zu lösen ist. Er ist überzeugt: Software ist nur so gut wie die Architektur. Für Fragen rund um das Thema im Allgemeinen oder die Seacon im Speziellen steht euch sein E-Mail-Postfach oder auch Xing und LinkedIn offen. 

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Über den Autor

Textaffine Wortakrobatin, die den Spagat zwischen kreativen Ideen und pragmatischen Lösungen liebt. Turnt daher mit viel Freude im Marketing-Team.

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