Am Donnerstag, den 7. August 2014 fand in unseren Räumlichkeiten das Camunda Community Meeting zum Thema „Adaptive Case Management“ (ACM) statt. Holisticon war Gastgeber und zwei unserer Kollegen erklärten und demonstrierten den Teilnehmern, was sich hinter ACM versteckt und wie es live aussieht. Erfreulicherweise war die Veranstaltung trotz des schönen Wetters gut besucht. Nach der Eröffnung des Community Events durch die Kollegen von Camunda ging es auch gleich ans Eingemachte.
Adaptive Case Management: Indikatoren, Muster, Ausführung
Unser Kollege Jo Ehm legte die Grundlagen für das Thema Adaptive Case Management. Er erklärte den Teilnehmern die Unterschiede zwischen BPM und ACM und zeigte in der Folge auf, wie sich beide Ansätze ergänzen. Interessant war die Gegenüberstellung beider Ansätze. Diese zeigte – komprimiert auf einer Folie – worin sich beide Ansätze unterscheiden und gleichzeitig ergänzen.
Jo Ehm stellte im Verlauf des Vortrags Indikatoren vor, die helfen, zu erkennen, ob es sich um ACM oder BPM handelt . Ergänzend stellte er Prozessmuster vor, anhand derer man erkennen kann, ob es sich um „faule“ Geschäftsprozesse handelt, die eigentlich ACM-Prozesse sein müssten. Die Folien zum Vortrag sind auf SlideShare zu finden.
Adaptive Case Management: Indikatoren, Muster, Ausführung – Demo
Nach dem Vortrag demonstrierte unser Kollege Simon Zambrovski live eine ACM-Lösung bzw. technische Realisierung, die auf Basis der Camunda-Engine umgesetzt worden ist. Dies ist besonders interessant, da es sich bei ACM um eine relativ frische Disziplin im Kontext von BPM handelt. Funktionsfähige technische Umsetzungen bzw. Prozess-Engines, die in der Lage sind, ACM-Prozesse auszuführen, beginnen erst am Markt zu erscheinen.
Simon Zambrovski zeigte den Teilnehmern, wie sich Adaptive Case Management bzw. ein ACM-Prozess live „anfühlt“ und sich dem Anwender darstellt. Die Zuschauer konnten sehen, wie die Prozess-Engine während der Ausführung des Prozessablaufs – abhängig von Daten und Kontext – dem Anwender auf der Arbeitsoberfläche nächste mögliche Schritte vorschlägt. Die Entscheidung darüber, welcher Schritt als nächstes im Prozess ausgeführt wird, lag beim Anwender – dem fachlichen Experten. Das ist gänzlich anders als im „klassischen“ BPM-Ansatz mit Prozess-Engines. Dort hat ein Anwender keine Möglichkeit, den nächsten Schritt im Prozess zu selektieren. Mit dem ACM-Ansatz erhält der Anwender die Hoheit über den Geschäftsprozess oder zumindest den Teil, der adaptiv mit einer Situation (hier Case genannt) umgehen können muss, zurück.
In der Praxis werden sich stark linear strukturierte Geschäftsprozesse und ACM-Prozess(teile) vermischen oder ergänzen. Hierdurch werden sowohl die Automatisierung von Geschäftsprozessen als auch der flexible Umgang mit Situationen innerhalb von Prozessen ermöglicht. ACM hilft, die technische Unterstützung von Geschäftsprozessen weiter voranzutreiben.
Alles in Allem waren sowohl der ACM-Vortrag als auch die Live-Demonstration eines ACM-Prozesses sehr spannend und zeigten den Teilnehmern, in welche Richtung sich das Thema der technischen Unterstützung von Geschäftsprozessen entwickelt.