Am vergangenen Montag Abend lud die Holisticon AG bei bestem Wetter zum Abendvortrag der PMI Agile CoP Hamburg ein. Diese Xing-Gruppe hat es sich zum Ziel gesetzt, nicht nur klassische Verfahren mit agilen zu verknüpfen, sondern sich auch in loser Folge anderen verwandten Themen zu nähern. In diesem Zuge werden auch neue Methoden und Praktiken angeschaut, wie in diesem Fall DSDM Atern.
DSDM Atern ist eine agile Projektmanagementmethode, die seit den 90er Jahren in England weite Verbreitung gefunden hat, in Deutschland jedoch weitestgehend unbekannt ist. Nach dem kurzweiligen Vortrag von Carsten Sahling, dem Leiter des Geschäftsfelds Agil bei der Holisticon AG, entstand eine durchaus kontroverse, aber sehr fruchtbare Diskussion zum Thema. Die Vertreter der Scrum-Fraktion empfanden die Methode als überdimensioniert und meinten, all diese zusätzlichen Phasen, Rollen und Artefakte könne man auch mit Scrum abbilden. Das Gegenargument war hier, dass es sicher möglich ist, aber leider nicht mit definierten Scrum-Bordmitteln, sondern nur mit Best Practices, die gute Berater und Coaches zwar parat haben, aber der Scrum-„Otto-Normalverbraucher“ eben nicht. Die Befürworter von Prince2, einem eher für sehr große Projekte geeigneten Framework waren begeistert, weil sie endlich einen „kleinen Bruder“ entdeckt haben, der für kleinere Projekte geeignet ist, den Kunden aber nicht durch extreme Agilität abschreckt.
Im Endeffekt hat man sich gütlich darauf geeinigt, dass es sehr entscheidend von der Projektgröße abhängt, welches die beste Methode ist. Für kleine Projekte mit bis zu 30 Entwicklern und einer überschaubaren Laufzeit mag Scrum die beste Methode sein, für echte Großprojekte mit mehreren Hundert Beteiligten ist ganz sicher Prince2 die vorteilhafteste Wahl und dazwischen ist man mit DSDM Atern optimal bedient. Endscheidend ist doch, dass die Teams darin unterstützt werden, durch agile Praktiken kreativ und selbstorganisiert tolle Software im geplanten Zeitrahmen produzieren können.
Den runden Abschluss des Abends bildete ein Snack aus belegten Brötchen, Kaltgetränken und guten Gesprächen. So macht Weiterbildung Spaß!