Sprint-Retrospektiven stellen mich und mein Gedächtnis immer wieder vor eine große Herausforderung. Vier-Wochen-Sprints, wie sie bei mir gerade der Fall sind, erst recht.
Aber zum Glück gibt es eine Lösung!
Liebes Tagebuch …
Was ein Tagebuch ist, weiß jeder, auch diejenigen, die nie eines geführt haben. Man schreibt alle wichtigen Ereignisse, Gedanken und Gefühle in das Buch und versteckt es so, dass es die Eltern, Partner oder Kinder zum möglichst ungünstigsten Zeitpunkt finden.
Ein Sprint-Logbuch ist dagegen etwas ganz anderes!
In das Sprint-Logbuch schreibt man alle während eines Sprints vorgekommenen wichtigen Ereignisse, Gedanken und Gefühle hinein und versteckt es nicht. Man sichert es nur gegen unbefugte Zugriffe.
Später, vor oder während der Retrospektive, benutzt man es als Gedächtnisstütze. Man kann es auch verwenden, um am Projektende nochmal alles zu rekapitulieren – entweder für eine große Projektretro oder einfach nur für sich selbst. Für sich persönlich kann man es natürlich immer nutzen, und eine stete Selbstreflexion in gesundem Maße hat auch noch niemandem geschadet… mit Ausnahme der einen oder anderen schmerzhaften Selbsterkenntnis vielleicht ;)
Sprint-Logbücher in freier Wildbahn
Ich habe angefangen, ein Tagebuch zu führen, in das ich täglich alles reinschreibe, was diesen Tag ausgemacht hat. Das sind nicht nur die Themen, an denen ich gearbeitet habe, sondern auch Dinge, die mich gefreut oder gestört haben. Auch andere Erkenntnisse, die in irgendeiner Art und Weise mit dem Sprint oder dem Team in Zusammenhang stehen, finden dort regelmäßig ihren Platz.
Ausgerüstet mit diesem Tagebuch fiel es mir bei der letzten Retro auch nicht besonders schwer, mit Detailreichtum zu glänzen. Endgültig bewiesen hatte sich das Tagebuch, als ich das Ausscheiden der deutschen Mannschaft aus der EM vorbrachte und durch das ganze Team ein „Ach ja!“ ging.
Inzwischen darf ich die Retrospektiven moderieren, und auch dafür ist das Logbuch ein hilfreicher Geselle. Für die Vorbereitung der Retro ist es neben den Sprint und Impediment Backlogs ein wertvoller Hinweisgeber für mögliche Schwerpunkte.
Pen & Paper
So ein Sprint-Logbuch lässt sich eigentlich mit jedem gängigen Tool führen. Stift und Papier sind eine Möglichkeit, Excel und Word (und vergleichbare) aber auch.
Von Holisticon gibt es übrigens eine besonders ausgefeilte Variante für Poweruser:
https://www.holisticon.de/cms/ProjektProzessManagement/AgilesLogbuch