Direkt neben der Uni auf dem Bosch-Areal in Stuttgart spielt sich alljährlich dasselbe Schauspiel ab: In Hundertschaften rückt die Java-Community an, um einen Tag lang Vorträge, Fachgespräche und Austausch rund um das Thema Java zu betreiben. Auch dieses Jahr war es wieder soweit und die Java User Group Stuttgart konnte wieder mit ihrem Programm überzeugen: 1200 Teilnehmer waren da (soll heißen: die Veranstaltung war ausverkauft), um Neues zu lernen und Erlerntes weiterzugeben!
Auch mein Kollege Sven Bunge und ich waren dabei und hatten die Qual der Wahl bei 42 verschiedenen Vorträgen und einem interessanten Nebenprogramm durch die ca. 40 Aussteller. Es war gar nicht so einfach, sich zu entscheiden!
Am meisten gelernt habe ich im Vortrag von Kai Wähner: Er zeigte auf in welchen Fällen ein ESB die richtige Antwort auf ein Integrationsproblem ist und wann es vorteilhafter ist, sich auf ein Integrationsframework zu verlassen, das die Enterprise Integration Patterns umsetzt. Darüber hinaus gab er einen sehr klaren Überblick darüber, wo die drei etablierten Frameworks Spring Integration, Mule ESB und Apache Camel ihre Schwächen und Stärken haben.
Gut gefallen hat mir auch Hans Dockters Vortrag „Rocking the Gradle„: Er schaffte es binnen weniger Minuten, den Zuhörern klar zu machen, was Gradle von Maven und Ant unterscheidet und welche Vorteile man als Buildmaster daraus ziehen kann. Im Prinzip hätten Sven und ich direkt im Anschluss mit unserem Vortrag „Builddreikampf: Ant, Maven und Gradle“ weitermachen können. Wir waren aber etwas später und in einem anderen Raum an der Reihe.
Als es schließlich im zweitgrößten Vortragsraum soweit war, waren fast alle Plätze belegt. Obwohl wir für ein so komplexes Themenfeld nur 40 Minuten Zeit hatten, haben uns anschließend die detailllierten Fragen und Diskussionsbeiträge überrascht: Das Thema scheint Teile der Community ebenso stark umzutreiben wie uns: Was wohl nichts anderes heißt als das in Automatisierung in Entwicklungsprojekten weiterhin ein Dauerbrenner ist. Die Folien finden sich übrigens hier.
Nachdem die Zeit abgelaufen war und uns noch einige schwäbische Spezialitäten überreicht wurden, hörten wir anschließend, wie sich Git, Gerrit und Hudson mit Eclipse Mylyn effektiv einsetzen lassen und ließen den Tag dann mit Eberhard Wolffs Talk Continuous Delivery mit Java ausklingen. Da merkt man, wie stark der Community das Thema Prozessoptimierung am Herzen liegt!
Insgesamt muss ich den Organisatoren der Java User Group Stuttgart ein Riesenkompliment machen: Sie haben eine interessante, durchorganisierte Veranstaltung auf die Beine gestellt – Respekt! Wir sind nächstes Jahr gern wieder dabei!